Direktklage gegen Winterkorn: Neuer Termin des Landgericht Tübingen am 16.07.2019
Sein persönliches Erscheinen zu diesem Termin bleibt angeordnet. Der Ex-VW-Boss Dr. Martin Winterkorn, der von uns in einem Dieselprozess persönlich verklagt wurde, lässt sich in dem laufenden Zivilverfahren nun von seinem Strafverteidiger vertreten. Das ist gar nicht so verkehrt. Den Vorwurf, den wir gegenüber Herrn Dr. Martin Winterkorn erheben, geht nämlich dahin, dass er als VW-Chef im Zeitpunkt des Fahrzeugkaufes durch unseren Mandanten gewusst hat, dass dieser Motortyp mit einer unzulässigen Betrugssoftware ausgestattet ist. Als Konzernchef hätte er verhindern müssen, dass solche Fahrzeuge weiter verkauft werden, selbst wenn er an der Software nicht mitgetüftelt hat.
Zivilklagen gegen Winterkorn bekommen durch Strafanklage Rückenwind
Als erste Kanzlei haben wir nicht nur VW, sondern gleichzeitig auch den ehemaligen Vorsitzenden Dr. Martin Winterkorn persönlich auf Schadensersatz verklagt. Bereits am 14. Mai 2015 muss Winterkorn vor dem Landgericht Tübingen erscheinen. Er ist zu diesem Termin persönlich vorgeladen.
Die nunmehr erhobene Anklage wegen schwerem Betrug und Untreue der Staatsanwaltschaft Braunschweig bestätigt unseren Sachvortrag exakt.
Erste Direktklage gegen Dr. Martin Winterkorn
Erstmals ist nun in Deutschland der ehemalige Vorstand von VW, Dr. Martin Winterkorn, wegen des Verkaufs eines „Schummel-Diesels“ direkt verklagt worden. Winterkorn wird von den klagenden Rechtsanwälten vorgeworfen, VW- und Audi-Kunden über Jahre hinweg systematisch betrogen und belogen zu haben. Das Landgericht Tübingen hat Dr. Martin Winterkorn auch prompt zur mündlichen Verhandlung vorgeladen.
Die Rechtsanwälte FISCHER & COLLEGEN aus Konstanz sind die ersten, die Martin Winterkorn nun direkt aufs Korn nehmen.
Rechtsanwalt Hirt hierzu: „Wir nehmen uns in solchen Fällen regelmäßig auch den persönlich Verantwortlichen vor. Es wundert, dass die Massenkläger-Kanzleien das nicht getan haben. Zumindest bei der Musterfeststellungsklage hätte man das schon erwarten dürfen.“
Rechtsanwalt Fischer: „Die Sache ist uns ernst. Folgerichtig haben wir beim Staatsministerium Baden-Württemberg beantragt, Dr. Winterkorn nachträglich den ihm verliehenen höchsten Verdienstorden des Landes wieder abzunehmen. Es kann nicht sein, dass der Staat auf der einen Seite Volkswagen wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung bezüglich 1400 landeseigener Fahrzeuge auf Schadensersatz verklagt, auf der anderen Seite „Häuptling Winterkorn“ weiterhin zu den höchsten Würdenträgern zählt.
Haftungsanzeige gegen Anita Winterkorn
Just als in den USA der Abgasskandal aufgedeckt wurde, gründete Martin Winterkorn zusammen mit seiner Frau Anita die OGH Immo GmbH, kurz danach auch noch die M + A OGH Immo GmbH & Co KG. Als Geschäftsführerin wurde jeweils die Gesellschafterin Anita Winterkorn bestellt. Die WELT AM SONNTAG vermutete schon 2016, dass das entstandene Firmengeflecht dazu dienen könnte, Vermögen in Sicherheit zu bringen, sollte Martin Winterkorn in der Folgezeit für den Abgasskandal persönlich haften. Zwischenzeitlich ist es soweit. Wir und unsere Mandantschaft haben Martin Winterkorn zwischenzeitlich direkt auf Schadensersatz verklagt. In dem Zusammenhang bekam nun auch die Ehefrau Post: eine Haftungsanzeige unserer Kanzlei mit der Aufforderung, für Ansprüche gegen ihren Mann eine Haftungserklärung abzugeben.
Oberlandesgericht Karlsruhe/Freiburg hilft Dieselfahrern aus Konstanz, Offenburg, Waldshut-Tiengen und Freiburg
Zwischenzeitlich hat auch das Oberlandesgericht Karlsruhe Dieselverfahren auf dem Tisch liegen. Entweder geht es um so genannte „Nacherfüllungsklagen“ oder direkt um Schadensersatz wegen sittenwidriger Schädigung gegen die Volkswagen AG. Das Oberlandesgericht hat nun in einem Verfahren einen Hinweisbeschluss erlassen, „wonach nach derzeitigem Sach- und Streitstand Ansprüche des Klägers gegen die Volkswagen AG auf Schadensersatz wegen vorsätzlicher, sittenwidriger Schädigung nach §§ 826, 31 BGB bzw. § 831 BGB begründet sein dürften“.